zooschweiz - Verein wissenschaftlich geleiteter zoologischer Gärten der Schweiz
zoosuisse - Association des parcs zoologiques suisses gérés de façon scientifique
Ozeanium am 19. Mai 2019 an der Urne gescheitert
Der Zoo Basel und zooschweiz nehmen zur Kenntnis, dass die Basler Stimmbevölkerung mit 54,5 % das Ozeanium abgelehnt hat. Der Zoo Basel wird sich trotzdem weiterhin für den Natur- und Artenschutz und auch für den Meeresschutz einsetzen. Zoodirektor Olivier Pagan ist enttäuscht über das Nein: «Wir haben natürlich seit mehr als zehn Jahren viel Herzblut in das Projekt Ozeanium gesteckt, und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht enttäuscht bin. Es ist insbesondere deshalb schade, weil wir eigentlich genau das Ziel verfolgen, das vielen Gegnerorganisationen laut eigenen Aussagen am Herzen liegt: den Schutz der Meere.»
Der Abstimmung ging ein langjähriger Prozess voraus: ein Architekturwettbewerb, die Ausarbeitung des Vorprojektes, die Behandlung des Bebauungsplans im Grossen Rat, der ihm deutlich zustimmte, und schliesslich der Abstimmungskampf der vergangenen Monate. «Es war ein emotional geführter Abstimmungskampf. Umso mehr möchte ich trotz des heutigen Neins allen danken, die das Ozeanium unterstützt haben», so Olivier Pagan. «Die breite Unterstützung, die wir erfahren haben, tröstet uns auch ein wenig über das heutige Nein hinweg.»
Mit dem Ozeanium wollte der Zoo auf der Heuwaage einen Ort schaffen, in dem die Besuchenden in die faszinierende Unterwasserwelt eintauchen können und gleichzeitig etwas über die Gefährdung und den Schutz der Meere lernen. Aufgrund der heutigen Abstimmung ist das Projekt nun gestoppt.
Aus Sicht des Zoos ist damit den Weltmeeren nicht gedient, denn ohne das Ozeanium wird das Thema in der Bevölkerung nicht dieselbe Aufmerksamkeit geniessen. Neben dem Aufklärungseffekt gehen auch jährlich mehrere hunderttausend Franken verloren, die der Naturschutzfranken auf den Tickets für Meeresschutzprojekte vor Ort generiert hätte.
Verwaltungsratspräsident Martin Lenz: «Leider ist es uns nicht gelungen, die Verunsicherung, die die Gegner befeuert haben, zu zerstreuen. Wir werden die neue Ausgangslage nun analysieren und zu einem späteren Zeitpunkt über nächste Schritte entscheiden.»