Im Rahmen des Luchs-Monitorings im Jura Süd, konnte das Team von KORA zweimal die Wildkatze ELVIS fotografieren. Geschwächt wurde er im Zoo de la Garenne untergebracht, um behandelt und dann in die Freiheit entlassen zu werden. Die Stiftung KORA wurde von der Abteilung DGE-BIODIV des Kantons Waadt beauftragt, eine Nachverfolgung mittels Telemetrie durchzuführen, um die Überlebenschancen des Tieres in der freien Natur zu ermitteln.
ELVIS wurde im Dezember 2017 geschwächt und krank in der Nähe von Mathod (VD) gefunden. Daraufhin wurde er zur Behandlung in den Zoo de La Garenne gebracht. Er wurde am 1. Mai 2018 in der Nähe von L’Abergement am Fuße des Waadtländer Juras wieder in die Freiheit entlassen. Vor seiner Wiederauswilderung wurde er vom FIWI (Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin, Uni Bern) veterinärmedizinisch untersucht und von der Stiftung KORA mit einem UHF-GPS-Halsband ausgestattet. Dank seines Halsbandes konnten wir seine Bewegungen verfolgen, bis das Signal am 10. Oktober 2018 unterbrochen wurde. Während dieser Zeit besetzte er ein Gebiet von etwa 12 km2, das oberhalb von L’Abergement, in der Nähe von Le Suchet und Grange Neuve liegt. Nun wurde ELVIS am 08.01.2021 und am 22.01.2021 oberhalb von L’Abergement unweit des Ortes fotografiert, an dem er vor fast drei Jahren entlassen worden war. Im Gegensatz zum Luchs werden Wildkatzen ausserhalb der speziellen Monitoring Gebiete nicht systematisch erfasst. Wir sind durch das Halsband darauf aufmerksam geworden, dass es sich um ELVIS handeln könnte. Unser anfänglicher Verdacht wurde durch eine Identifizierung anhand der Merkmale seines Fells bestätigt. Diese Bilder bestätigen, dass ELVIS erfolgreich wieder in die freie Wildbahn integriert werden konnte. Trotz eines schneereichen Winters scheint es ihm auf den ersten Blick gut zu gehen. Dies ist nicht der erste Fall, so konnten beispielsweise zwei Wildkatzen, die 2009 unter den gleichen Bedingungen im Nordschweizer Jura gefunden wurden, ebenfalls wieder gesund gepflegt und danach ausgewildert werden. Mindestens eine dieser beiden Wildkatzen konnte auch hier nach der Auswilderung nachweislich längerfristig in freier Wildbahn überleben. Dies ist eine ermutigende Nachricht für Pflegestationen, da es zeigt, dass all die investierten Anstrengungen nicht umsonst waren und dass geschwächte Wildkatzen eine Chance haben, in der Wildnis zu überleben, sobald sie rehabilitiert sind.