zooschweiz - Verein wissenschaftlich geleiteter zoologischer Gärten der Schweiz
zoosuisse - Association des parcs zoologiques suisses gérés de façon scientifique

Okapinachwuchs im Zoo Basel

Am Montag, den 18. Februar 2019, ist im Zoo Basel ein Okapi zur Welt gekommen. Die Freude ist gross: Es ist in den letzten 20 Jahren erst das vierte Mal, dass im Zoo Basel eine dieser seltenen Waldgiraffen aufwächst.

«Quenco» heisst der Sohn von Okapi- Ebony (8). Der kleine Bulle ist aussergewöhnlich kräftig und neugierig. Bereits zwanzig Minuten nach der Geburt am späten Montag -Nachmittag stand er auf seinen noch zittrigen aber stämmigen Beinchen und suchte bei seiner Mutter nach der Milchquelle. Am folgenden Morgen schon sprang er über eine kleine Schwelle und inspizierte den Nachbarstall. Noch sind die langen Beine etwas wackelig und die riesigen Ohren ein wenig schlapp, doch Quenco, erfreut sich bester Gesundheit und trinkt regelmässig. Über den neusten Spross im Antilopenhaus freut man sich im Zoo Basel besonders. Das letzte Junge von Ebony kam leider zur früh und tot zur Welt. Ausserdem sind Okapis sehr selten: Weltweit gibt es in der Natur schätzungsweise nur rund 10’000 Tiere und 75 Tiere in 25 Zoos in den Erhaltungszuchten. Okapis kommen einzig in der Demokratischen Republik Kongo vor.
Geduld wird belohnt

Letztmals wuchs im Zoo Basel 2016 ein Okapi auf. Es war Nuru, der heute im Zoo von Antwerpen lebt, welcher das Erhaltungszuchtprogram für diese bedrohte Tierart führt. In der Natur sind Okapis stark bedroht. Ein ungefährer Bestand von 10‘000 Tieren kann nur geschätzt werden. Blutige Bürgerkriege haben die Okapi-Bestände und ihren Lebensraum über Jahrzehnte bedroht. Auch Hunger, Flüchtlingsströme und marodierende Söldnertruppen boten in der Vergangenheit schlechte Voraussetzungen für einen wirksamen Schutz der Reservate.

Der Zoo Basel unterstützt das «Okapi Conservation Project» seit mehr als 30 Jahren. Es liegt im Ituri-Wald, einem Biodiversitäts-Hotspot in der Demokratischen Republik Kongo. Vor Ort werden nicht nur Wildhüter zum Schutz der Wildtiere ausgebildet, sondern auch die einheimische Bevölkerung unterstützt. Dies geschieht durch Direkthilfe, wie etwa medizinische Versorgung, Ausbildung und Aufbau von nachhaltigen Landwirtschafts-Modellen. Das Ziel ist, langfristige Lebensperspektiven für die Menschen vor Ort zu schaffen und die Umwelt nachhaltig zu schützen.