zooschweiz - Verein wissenschaftlich geleiteter zoologischer Gärten der Schweiz
zoosuisse - Association des parcs zoologiques suisses gérés de façon scientifique
Papiliorama schützt erfolgreich Jaguare in Belize
Mit seinem Naturschutzprojekt in Belize schützt das Papiliorama seit über 30 Jahren wertvolle Tropenwälder und damit auch bedrohte Tierarten wie den Jaguar. Bei einer Studie hat sich nun herausgestellt, dass die charismatische Grosskatze im 400km² grossen Schutzgebiet weit häufiger vorkommt als bisher angenommen. Eine äusserst erfreuliche Erkenntnis und ein schöner Lohn für das langjährige Engagement. Der Jaguar ist eines der bedeutendsten Raubtiere der Tropenwälder Amerikas. Er steht an der Spitze der Nahrungskette und spielt eine sehr wichtige ökologische Rolle. Er ist aber auch ein Meister darin, sich unauffällig zu verhalten, weshalb direkte Beobachtungen von Jaguaren sehr selten sind. Bis vor wenigen Jahren musste man sich mit seinen Spuren zufriedengeben, um seine Anwesenheit festzustellen. Heute ist es dank dem Einsatz von Wildkameras viel leichter, die geheimnisvollen Tiere aufzuspüren. Über 100 solcher Geräte wurden an 50 verschiedenen Stellen im Schutzgebiet im Nordosten von Belize aufgestellt und sind Tag und Nacht in Betrieb. Die entstehenden Fotos und Videos liefern wertvolle Erkenntnisse über die Biodiversität. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Jaguar. Denn die schöne Grosskatze ist bei Wilderern sehr begehrt und ihr Fell ist auf dem Schwarzmarkt leider nach wie vor eine Menge Geld wert, sowohl wie ihre Zähne in der chinesischen traditionellen Medizin. Dank einer speziellen Software konnten nun die aufgenommenen Jaguare einzeln identifiziert werden. Denn das Fellmuster des Jaguars ist, wie ein Fingerabdruck, bei jedem Individuum anders. Das Resultat ist erstaunlich und höchst erfreulich: das Schutzgebiet ist Heimat von mindestens 27 Jaguaren. Das sind weit mehr als die wenigen Individuen, welche man dort vermutete. Dieses Ergebnis ist eine grosse Genugtuung für die Projektverantwortlichen diesseits und jenseits der Atlantik. Es beweist, dass sich das grosse Engagement des Teams vor Ort, welches oft unter schwierigen Bedingungen mit viel Leidenschaft die wertvolle Natur beschützt, lohnt. Gleichzeitig ist die hohe Populationsdichte der Jaguare im Schutzgebiet jedoch auch ein Zeichen dafür, dass die Tiere dort Zuflucht suchen, weil sie in angrenzenden Gebieten wegen der Abholzung der Wälder nicht mehr überleben können. Laut Experten könnte die Population sich wohl irgendwann mal auf ca. 15-20 Tiere stabilisieren. Die Stiftung Papiliorama setzt sich seit vielen Jahren sehr konkret für den Schutz der tropischen Natur und ihrer Bewohner ein. Sie arbeitet mit Hochdruck daran, die Schutzgebiete im Nordosten von Belize in Zusammenarbeit mit der Regierung, anderen NGOs und lokalen Partnern kontinuierlich auszuweiten, um das Überleben der Tropenwälder und ihrer erstaunlichen Bewohner wie den Jaguar sichern zu können.
Hintergrundinfos zum Naturschutzgebiet des Papilioramas in Belize
Das Papiliorama gründete bereits im Jahr 1990 das Naturreservat Shipstern im Nordosten von Belize. Die äusserst vielfältige 8‘000 Hektaren grosse Fläche umfasst verschiedene Tropenwaldtypen, Mangroven, tropische Savannen und ein grosses Lagunensystem und bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine Lebensgrundlage. Dank dem in Zusammenarbeit mit der Regierung und privaten Landbesitzern vor wenigen Jahren geschaffenen Nordöstlichen Biologischen Korridor konnten Shipstern und zwei weitere Schutzgebiete zu einem Netzwerk mit einer Fläche von insgesamt 400km² (rund 2.5 Mal die Fläche des Schweizer Nationalparks) verbunden werden. Der Direktor des Projektes in Belize Heron Moreno und sein äusserst engagiertes rund 45-köpfiges Team bewältigen zahlreiche Aufgaben von Patrouillen, über Biodiversitätsmonitorings bis hin zu Unterhaltsarbeiten und Touristenbetreuung. Die Stiftung Papiliorama koordiniert das Projekt und generiert die jährlich notwendigen 700‘000 US$ dank privaten Spendern und der Beteiligung anderer Zoos und Institutionen.