zooschweiz - Verein wissenschaftlich geleiteter zoologischer Gärten der Schweiz
zoosuisse - Association des parcs zoologiques suisses gérés de façon scientifique

Zoo Zürich engagiert sich für Habichtskäuze

Mit der Ankunft dreier neuer Habichtskäuze verstärkt der Zoo Zürich sein Engagement im Artenschutz. Zukünftige Jungtiere dieser Eulenart wird der Zoo in ein Auswilderungsprojekt nach Österreich abgeben. Der Habichtskauz ist eine grosse Eule mit einer Flügelspannweite von bis zu 125 Zentimetern und einem Gewicht bis zu 1,2 Kilogramm. Bevorzugt lebt der Habichtskauz in Wäldern mit einer hohen Kleinsäugerdichte. Diese bilden die Grundlage seiner Ernährung. Der Habichtskauz hat eine durchgehende Verbreitung von Nordeuropa über Russland bis nach Japan. Während es in Osteuropa noch Populationen von Habichtskäuzen gibt, sind sie in unsern Nachbarländern Österreich und Deutschland ausgestorben. In der Schweiz waren Habichtkäuze nie heimisch. Habichtskäuze leben monogam und verteidigen ein gemeinsames Revier gegen Artgenossen. Das Weibchen bebrütet die zwei bis vier Eier seines Geleges während 28–35 Tagen. Das Männchen füttert es in dieser Zeit. Nach weiteren 35–40 Tagen verlassen die Jungtiere das Nest.

Mit den neu im Zoo Zürich angekommenen Habichtskäuzen erhofft sich der Zoo zukünftig Jungtiere. Diese werden dann in ein Auswilderungsprojekt nach Österreich abgegeben. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren Habichtskäuze in Österreich heimisch. Seither gelten sie als ausgestorben. Mit einem Auswilderungsprojekt versucht man seit 2009, eine stabile Population von Habichtskäuzen zu etablieren. Dazu braucht es jedoch viele Jungvögel. Zurzeit züchten 49 Brutpaare in 32 Zoos und Zuchtstationen für diese Auswilderungen. Bis September 2019 konnten bereits 428 Vögel im Biosphärenpark Wienerwald sowie im Wildnisgebiet Dürrenstein freigelassen werden. Seit 2011 sind auch wieder erfolgreiche Naturbruten beobachtet worden. 2017 war das bisher erfolgreichste Brutjahr mit 18 nachgewiesenen Paaren. Die aus dem Zoo Zürich stammenden Jungtiere werden die lokale Population ausbauen und zu einem langfristigen Überleben der Art beitragen.