zooschweiz - Verein wissenschaftlich geleiteter zoologischer Gärten der Schweiz
zoosuisse - Association des parcs zoologiques suisses gérés de façon scientifique

Corona-Pandemie: Wildtiermärkte in China geschlossen halten

Wegen der Corona-Pandemie bleiben Einnahmen aus dem Tourismus aus, während die Wilderei zunimmt. Der Zoo Zürich leistet in Kenia deshalb finanzielle Soforthilfe. Damit der Schutz der Nashörner, Elefanten und Grevyzebras weiterhin aufrechterhalten werden kann, unterstützt der Zoo Zürich zusammen mit einer Stiftung das Lewa Wildlife Conservancy, ein UNESCO-Weltnaturerbe in Kenia, mit Fr. 300’000.– Soforthilfe. Diese Unterstützung ist jetzt, angesichts der Corona-Pandemie, besonders wichtig, gibt es doch in den Entwicklungsländern keine soziale Sicherheit, keine Krankenkassen und Hunger droht. So geschieht dies derzeit auch in Lewa. Es fehlen die wichtigen Einkünfte aus dem Tourismus, während wegen der wirtschaftlichen Krise die Wilderei auf Nashorn und Elfenbein immer stärker grassiert.

Die Naturzerstörung und Übernutzung unseres Planeten sind auch für den Menschen fatal. In Afrika, aber auch in Asien, ist Buschfleisch sehr beliebt. Alles, was man in den Wäldern und in den Savannen jagen kann, kommt auf den Markt. Eine Studie hat 2016 gezeigt, dass durch diese Praxis über 300 Säugetierarten von der Ausrottung bedroht sind. Darunter sind auch Affen und Raubtiere.

Die Ausrottung von Arten zerstört das Gleichgewicht der Natur, das nur durch eine hohe Biodiversität aufrechterhalten werden kann. Die Zerstörung dieses Gleichgewichts ist die Basis für die Zoonosen, mit denen wir heute leben müssen. Zoonosen sind Erkrankungen, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Es kommt deshalb nicht von ungefähr, dass das SARS-CoV-2-Virus vermutlich auf einem Wildtiermarkt in Wuhan von Fledermäusen auf den Menschen übertragen wurde. Auch bei Ebola, HIV und bei anderen Corona-Viren geht man davon aus, dass diese als Zoonosen von Tieren auf den Menschen übertragen wurden.

Diesbezüglich hat die chinesische Regierung reagiert: Sie hat alle Wildtiermärkte geschlossen und verbietet die Verwendung von Wildtierprodukten in der traditionellen Chinesischen Medizin. Es bleibt zu hoffen, dass diese Entscheidung bestand hat. Es gibt leider bereits Nachrichten, dass gewisse Märkte schon wieder geöffnet worden sind.